Unsere Fahrt mit der Jacht Michelle Ende Sep. 2013

ie Vorgeschichte:
Bereits vor einigen Jahren bin ich im Internet auf die Charterfirma Klompmaker gestoßen, weil mir in deren Flotte das damals noch wenig verbreitete Konzept der konsequenten Auslegung einiger ihrer geräumigen Jachten auf nur vier Personen sehr gut gefallen hat. Ein weiteres wichtiges Kriterium war der bis zum Heck geschützte Steuerstand, so dass die gesamte Crew sich während der Fahrt und im Hafen auch bei Sauwetter oben gemütlich aufhalten kann.

Der Törn:
Wir fuhren mit der Michelle in der Woche vom 28.09. bis 04.10.2013. Als Anhaltspunkt für unseren "Fahrplan" hatten wir die "Elfstedentocht - Zuidelijke route" ausgewählt. Tatsächlich gefahren sind wir: Woudsend - Stavoren - Workum - Bolsward - Sneek - Lemmer - Woudsend, wobei die genannten Orte auch die jeweiligen Übernachtungsziele waren. Die weiter nördlich Richtung Princenhof  gelegenen Städte haben wir ausgelassen. Als Ausgleich dafür waren wir früher in unseren Zielhäfen und konnten uns so die besten Liegeplätze aussuchen. Außerdem hatten wir dadurch mehr Zeit, uns die Orte anzuschauen. Insgesamt haben wir die Verkürzung der Route zugunsten von mehr Relaxen als äußerst angenehm empfunden. Für unser leibliches Wohl haben wir gesorgt, indem wir an Bord gefrühstückt und ansonsten einmal pro Tag in einem Restaurant gegessen haben. Ungewöhlich schön für diese Jahreszeit war das Wetter während der gesamten Woche. Außer am letzten Morgen im Heimathafen hatten wir jeden Tag Sonnenschein bei blauem Himmel. Allerdings blies dabei auch ein ziemlich frischer Wind (mehr dazu weiter unten).

Die Jacht Michelle:
Auf den Klompmaker-Internetseiten und im Prospekt habe ich weder das Baujahr der Michelle noch das der übrigen Schiffe gefunden. Deshalb hatte ich bei meiner Auswahl des Vercharterers ein wenig Sorge, ob wir vielleicht ein älteres Schiff bekommen würden. Meine Bedenken haben sich als völlig unbegründet erwiesen. Das Schiff ist in einem Top-Zustand. Alle Komponenten funktionierten ohne Einschränkungen, was höchstes Lob verdient und bei neueren Schiffen nicht immer selbstverständlich ist. Die Funktionalität der Einrichtung läßt keine Wünsche offen. Besonders die Aufteilung der beiden Kühlschränke ist optimal. Einer in der Kombüse für die Lebensmittel, einer im Salon für die Getränke. Da kommt auch zu später Stunde keine Verwechslung auf. Der rein optische Gesamtzustand der Michelle innen und außen ist ohne Makel.

Die Havarien:
Wie bereits oben erwähnt, hatten wir tolles sonniges Wetter. Für meinen Geschmack als Skipper, der nur alle paar Jahre für gerade mal eine Woche eine Jacht steuert, gab es aber zu viel Wind. Nach Wetterbericht und nach meiner Einschätzung hatten wir zwischen 4 und 7 Bf. Bei zwei Anlegemanövern, nämlich schon ein paar Stunden nach der Übernahme in Stavoren und ausgerechnet beim letzten im Heimathafen, kam es zu Lackschäden an der Steuerbordseite, die in der Summe ca. 2 – 3 m lang waren. Bei beiden Ereignissen hat der Wind gehörig gepfiffen, ich schätze so um die 6 – 7 Bf.

Die Klompmakers:
Vorneweg: die gesamte Anlage einschließlich der Jachten machen einen sehr gepflegten Eindruck. Die Parkplätze auf dem Gelände und die "Transportrollies" gehören ebenfalls dazu. Vor Übernahme der Michelle wurden wir bei einem Tässchen Kaffee freundlich begüßt und später sachkundig und stressfrei in die Bedienung der Jacht eingeführt. Bei Rückgabe habe ich natürlich auf den Schaden hingewiesen. In der Abrechnung wurden 50,00 € für die Beseitigung der Lackschäden (auch die Grundierung war betroffen) in Rechnung gestellt. Ein Betrag, der von mir und meiner Crew als äußerst kulant eingeschätzt wird. Mit dieser Aussage möchte ich ausdrücklich niemanden dazu ermuntern, mit der Jacht Michelle jemals sorglos umzugehen. Ich habe mich über meine beiden Fahrfehler sehr geärgert. Ähnliches sollten Sie sich als künftiger Skipper ersparen.
 


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